BEPASO – Bioökonomie 2050: Potentiale, Zielkonflikte, Lösungsstrategien

BEPASO: Bioeconomy Pathways and Societal Transformation Strategies

Der Wandel unserer gegenwärtigen fossilbasierten Wirtschaftsweise hin zu einer nachhaltigeren biobasierten Ökonomie erfordert eine breite gesellschaftliche Akzeptanz. Um die Bioökonomiestrategie der Bundesregierung erfolgreich umzusetzen, müssen mögliche Zielkonflikte identifiziert und Lösungsvorschläge für Interessengruppen und Bevölkerung entwickelt werden.

Hintergrund und Zielsetzung

Die Bioökonomie umfasst alle Wirtschaftssektoren, die nachwachsende Rohstoffe erzeugen, be- und verarbeiten, nutzen und damit handeln. Das Forschungsprojekt zielt darauf ab, verschiedene Szenarien eines Wandels unserer gegenwärtigen Wirtschaftsweise hin zu einer nachhaltigen “Bioökonomie 2050” zu beschreiben und gesellschaftlich akzeptierte Transformationsprozesse aufzuzeigen. (Politische) Verantwortlichkeiten, Handlungsoptionen und Steuerungselemente werden dabei identifiziert.

Zielgruppe

Politik, Wirtschaft, Bevölkerung

Vorgehensweise

Ausgehend von der gegenwärtigen Land- und Ressourcennutzung und der Verfügbarkeit sowie Verwendung von Biomasse werden wir gangbare Pfade für die Transformation zu einer bio-basierten Ökonomie entwickeln. Die steigende Nachfrage nach biogenen Ressourcen sowie die davon ausgehenden Effekte (z.B. Mengen-, Preis- und Handelseffekte, Veränderung des CO2-Ausstoßes, Veränderungen im Landschaftsbild, Arbeitsmarkteffekte) fließen in die Analysen ein, um die Potenziale der Bioökonomie, aber auch mögliche Grenzen und Konfliktfelder aufzuzeigen. Wir analysieren Maßnahmen, die diese Konflikte entschärfen (z.B. durch Ertrags- und Effizienzsteigerung, Kaskadennutzung, Nutzung von Rest- und Abfallstoffen) und bewerten sie hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen Akzeptanz. Mit Hilfe von Modellanalysen identifizierte Zielkonflikte diskutieren wir in einem mehrstufigen Prozess mit Stakeholdern und Bevölkerung, um Lösungsstrategien sowie Handlungsoptionen zu erarbeiten.  Innerhalb des Forschungsvorhabens wird ein transdisziplinärer Ansatz verfolgt. Modellbasierte Analysen verschiedener Transformationspfade zu einer biobasierten Wirtschaftsweise werden hierfür mit sozialwissenschaftlichen Untersuchungen zur gesellschaftlichen Akzeptanz verzahnt.

Unsere Forschungsfragen

  • Welche gesellschaftlichen und politischen Prozesse müssen stattfinden, um den Übergang zu einer nachhaltigen Nutzung von Biomasse in Produktion und Konsum zu stimulieren?
  • Was sind potenzielle Elemente einer nachhaltigen “Bioökonomie 2050” in Deutschland?
  • Wird die globale Verfügbarkeit von Biomasse den Transformationsprozess behindern? Wie wird sich der internationale Handel von Biomasse entwickeln? Welcher Beitrag zum Klimaschutz ist zu erwarten?
  • Welchen Einfluss wird der Klimawandel auf die Biomasseproduktion, den Wasserhaushalt, die Wasserqualität und damit auf die “Bioökonomie 2050” haben?
  • Steht die zusätzliche Nachfrage nach Biomasse im Widerspruch zu anderen Zielen wie Klimaschutz und Biodiversität? Welche Lösungsstrategien ergeben sich?
  • Wie beurteilen Stakeholder und die Bevölkerung die Zielkonflikte und welche Auswirkungen haben diese auf die Akzeptanzfähigkeit der Transformationsprozesse? Wie müssen die Prozesse gestaltet werden, um gesellschaftlichen Anforderungen und Erwartungen gerecht zu werden?
  • Welche Rolle kommt der Politik in der Gestaltung einer gesellschaftlich akzeptierten Transformation zur “Bioökonomie 2050” zu?

 

Projektpartner

Koordination: Thünen-Institut für Marktanalyse (Kontakt: Corinna Hempel) Thünen-Institut für internationale Waldwirtschaft und Forstökonomie
Deutsches Biomasseforschungszentrum (DBFZ)
Center for Environmental Systems Research (CESR)
nova-Institut GmbH
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)