EvaChem – Verbundvorhaben: Entwicklung eines praktikablen Multikriterien-Systems zur Evaluierung der Chemikalienproduktion

Das BMEL-geförderte Verbundprojekt EvaChem befasst sich mit der Entwicklung eines praktikablen Multikriterien-Systems zur Evaluierung der Chemikalienproduktion (EvaChem), um die vorteilhaftesten Kombinationen aus Rohstoff (fossile Ressourcen, CO2, erste und zweite Generation Biomasse), Syntheseweg und Zielmolekül effizient zu identifizieren.
KMUs und auch Wissenschaftler können oft das Potenzial, das hinter ihrer Chemikalienproduktion in Bezug auf mögliche Kombinationen aus Rohstoff, Syntheseweg und Zielmolekül liegt, selbst nicht hinreichend evaluieren. Was sind die stoff- und prozessbezogen vorteilhaftesten Kombinationen? Wann sind Biomasse erster und zweiter Generation oder CO2 am vorteilhaftesten, für welche Synthesewege und Zielmoleküle bleiben fossile Rohstoffe im Vorteil?

Der Aufwand ist in der Regel hoch, entsprechende einfache Werkzeuge fehlen. Dies erschwert Entwicklungs- und Investitionsentscheidungen, hemmt Innovationen in den Unternehmen und erschwert die Fokussierung der Forschung. Das in EvaChem zu entwickelnde Werkzeug geht diese Herausforderung gezielt an.

Es unterscheidet sich von den bestehenden Werkzeugen dadurch, dass es gegenüber bereits existierenden, komplexen Methoden – die meist nur durch Experten und mit einem hohen Aufwand durchgeführt werden können – leicht in der Praxis anwendbar ist, aber gleichzeitig eine im Vergleich zu bekannten, vereinfachten Methoden deutlich höhere Aussagekraft besitzt.
Dies ermöglicht es kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) ihre Chemikalienproduktion eigenständig und mit geringem finanziellem Aufwand zu evaluieren. Gleichzeitig besitzen aber die Ergebnisse eine hohe Aussagekraft und die Unternehmen können darauf basierend verlässliche strategische Entscheidungen treffen. Daneben erlaubt der transparente Charakter des Werkzeugs, dass die Analysen jederzeit nachvollziehbar und überprüfbar bleiben und die Bewertungsergebnisse vergleichbar sind. Diese Kombination von Leistungsmerkmalen besitzen bisherige Werkzeuge nicht.
Das Projekt gliedert sich in drei aufeinanderfolgende und zeitglich stark vernetzte Teilvorhaben, die vom nova-Institut, der DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. und der Leuphana Universität Lüneburg durchgeführt werden.

  • Teilvorhaben 1: Etablierung des Multikriterien-Systems (FK 22031218); nova-Institut
  • Teilvorhaben 2: Anwendung des Multikriterien-Systems (FK 2219NR285); DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V.
  • Teilvorhaben 3: Bewertung des Multikriterien-Systems (FK 2219NR297); Leuphana Universität Lüneburg