Erstellung von Handlungsempfehlungen für die Durchführung und Inwertsetzung von Ökobilanzen für die stoffliche Nutzung von Biomasse – ÖkoStoff

Zur Quantifizierung der ökologischen Vorteile mit Hilfe der Ökobilanzierung von Bioenergie (Strom und Wärme) und Biokraftstoffen gibt es feste und in der Politik sowie in der Öffentlichkeit akzeptierte Verfahrensregeln, die auch in die politischen Förderinstrumente integriert sind (z.B. Renewable Energy Directive und Fuel Quality Directive auf EU-Ebene, Erneuerbare-Energien-Gesetz und Biokraftstoffuotengesetz auf nationaler Ebene). Im Bereich der stofflichen Biomassenutzung ist die Situation dagegen deutlich schwächer entwickelt. Dies liegt unter anderem daran, dass das politische und öffentliche Interesse an der stofflichen Nutzung bisher vergleichsweise gering gewesen ist und es kein entsprechendes Förderinstrument gab, welches klare Verfahrensregeln notwendig gemacht hätte. Im Laufe der letzten Jahre ist die Bedeutung der stofflichen Biomassenutzung jedoch stark gestiegen, vor allem weil sie eine vielversprechende Option zur Einsparung von Treibhausgasen (THG) sowie zur Substitution fossiler Rohstoffe darstellt und eine stärkere Gleichbehandlung von Seiten der Politik diskutiert wird.
Analog zu Bioenergie und Biokraftstoffen müssen zukünftig auch für die stoffliche Nutzung Einsparungen an Treibhausgasen auf Basis von Lebenszyklusanalysen nachgewiesen und damit quantifiziert werden, um sie in neue politische Rahmenbedingungen integrieren zu können, sowie deren Akzeptanz in der Bevölkerung zu gewährleisten. Dabei ist es besonders wichtig, die Ökobilanzen nach festen und anerkannten Verfahrensregeln zu erstellen, um Ergebnisse vergleichbar und transparent zu machen. Zurzeit existieren keine einheitlichen Regeln für die Ökobilanzierung zur stofflichen Nutzung von Biomasse.

Ziel dieses Projekts ist es, Handlungsempfehlungen für die Durchführung und politische Inwertsetzung von Ökobilanzen für die stoffliche Nutzung von land- und forstwirtschaftlicher Biomasse zu erstellen. Der Fokus liegt hierbei besonders auf den methodischen Herausforderungen, die spezifisch für die Ökobilanzierung der stofflichen Biomassenutzung sind.