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Hanffaserpellets für Spritzguss-Anwendungen: Deutsches Projekt hat im Mai 2010 gestartet
Naturfaserverstärkte Kunststoffe (NFK) stellen in Spritzguss und Extrusion unter ökologischen, technischen und auch ökonomischen Gesichtspunkten eine viel versprechende Werkstoffgruppe dar und sowohl glasfaserverstärkte Kunststoffe als auch unverstärkte Kunststoffe wie PC/ABS ersetzen können. Dennoch konnten sich NFK bislang nur in wenigen Nischenprodukten durchsetzen. Als wichtigster Grund wurde die technisch und ökonomisch nicht gelöste Zufuhr der Naturfasern in die Prozesse der Kunststoffindustrie identifiziert.
Naturfasern, wie die heimischen Hanf- oder Flachsfasern, sind nicht rieselfähig und können daher nur mit Einbußen bezüglich langer Prozesszeiten und Qualität mit den üblichen Systemen dosiert in den Extruder oder Heiz-Kühl-Mischer zugeführt werden, in denen aus Naturfasern, Kunststoff und Additiven Granulate entstehen, die von der Kunststoff verarbeitenden Industrie ebenso wie herkömmliche Granulate auf Spritzguss- und Extrusionsmaschinen zur Produktion von Kunststoffteilen eingesetzt werden können.
Bislang wurden in Forschung & Entwicklung modifizierte Fasern oder Kardenbänder eingesetzt, die für die industrielle Produktion zu teuer sind, oder für Kleinserien Speziallösungen entwickelt, die für andere Anwendungen und große Durchsätze wenig geeignet sind, insbesondere aus der Sicht der Prozesszeiten, der Prozesssicherheit und der Ökonomie.
Im Rahmen des Projektes soll auf einer Demonstrationsanlage die Einkürzung der Naturfasern, die Zufuhr in den Pelletierprozess und die Pelletierung zu einem industriellen Prozess entwickelt und optimiert werden, so dass die Kunststoff verarbeitende Industrie ohne technische Probleme Naturfasern dosiert ihren Prozessen zuführen und Kunststoffe verstärken kann; und dies mit gleichbleibender Qualität und zu einem Preis, der die Industrie zu einer nachhaltigen Nutzung befähigt.
Projektpartner: nova-Institut GmbH, Hürth (Leitung und Ökonomie), Badische Naturfaseraufbereitung GmbH, Malsch (Demonstrationsanlage) und Hochschule Bremen (technische Analysen). Die Naturfaser-Pellets werden im Projekt getestet von den Unternehmen FKuR, Hiendl und Linotech sowie dem Fraunhofer WKI.